Stefan Rohner
Videoarbeiten
4. – 13. Juni 2010
Stefan Rohner, geboren in Herisau, lebt und arbeitet in St. Gallen und Herisau.
Nach einer Lehre für Fotografie 1977 in Fribourg ist er seit 1985 als freischaffender Fotograf und Künstler tätig. Für sein umfangreiches künstlerisches Werk wurde er mehrmals mit Auszeichnungen der Kantone St.Gallen, Appenzell AR und Thurgau geehrt. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland präsentiert worden, letztmals unter anderem in Lausanne mit «mosaique mobilepix», in Aschaffenburg «Gratwandern», an der RegioArt in Rapperswil mit «Null Grad». Die Präsentation seiner Werke reicht von St. Gallen über Zürich, Basel bis Paris, Barcelona, München und Island.
Stefan Rohner arbeitet in seinen Fotoarbeiten oft mit Selbstdarstellungen, aber nicht im konventionellen Sinn, sondern durch unterwandern und sprengen der gängigen Muster. Seine Fotoserien und Installationen bewegen sich zwischen den Kategorien Fotografie, Konzeptkunst und Performance, Realität und Inszenierung sind oft bewusst nicht auseinander zu halten. Es geht in der Fotografie von Stefan Rohner nicht um dokumentarisches Festhalten der Welt, vielmehr um imaginäre Welten, um Verspieltheit und mitunter auch die Tragik des Alltäglichen.
Seit seiner Einzelausstellung 2004 in Katharinen St. Gallen mit einer grossen Video-Arbeit realisiert er zunehmend Multimedia- Installationen – kombiniert mit Videoobjekten, PET-Skulpturen. Von Werk zu Werk lässt er uns Neues spüren und erleben, lässt eintauchen in eine Phantasie- und Traumwelt. Er weckt aber auch Assoziationen zur Wahrnehmung von Klimaveränderung und Umweltproblemen und sucht die Auseinandersetzung.
Stefan Rohner ist der erste Gast in der Reihe rendezvous Ostschweizer Kunstschaffender. Er zeigt bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal seine neueste Videoarbeit mit Video, Objekt und Projektion und entführt uns in eine fantastische Welt am Bodensee.
«Wie ein mächtiger Eisberg treibt eine aus transparentem PET-Material zusammengeklebte Struktur auf dem Wasser. Begleitet von mystischem Sirenengesang der Innerrhoderin Karin Streule, folgt die Kamera, knapp über und unter der Wasseroberfläche, den Windungen des Polyesterkonstruktes. Über Jahre hat Stefan Rohner Verbrauchsmaterial aus Kunststoff gesammelt. Entstanden ist ein überdimensioniertes und molekülartiges Gebilde, das im Plastikzeitalter an die Problematik treibender Abfallpartikel auf den Weltozeanen gemahnt.» (Zitat nv, 5.5.10)
Andrea Vogel ist in Oberdiessbach BE geboren und aufgewachsen. Nach der Ausbildung als Weberin und dem Vorkurs an der Schule für Gestaltung Biel führt sie der Weg zur Textildesignerin weiter an die Hochschule für Gestaltung in Luzern. Mit der Anstellung bei der Textilfirma Jakob Schläpfer zieht sie nach St.Gallen. Sie entwickelt Kreationen für die Haute Couture und textile Objekte, für die sie 2005 den eidgenössischen Förderpreis für Design erhält. Im gleichen Jahr tritt sie mit einer Einzelausstellung in der Galerie vor der Klostermauer das erste Mal an die Öffentlichkeit.
Die Künstlerin sieht man oft in Schürzen, dem Kleidungsstück von Hausfrauen der 60er-Jahre, vorne mit Knöpfen. Unter den formlosen Dingern verschwinden weibliche Körperformen, Modebewusstsein, Status. Ihre Arbeiten entwickelt sie konsequent durch die künstlerische Auseinandersetzung mit Vorgefundenem, seien es Gegenstände, Raumsituationen oder Geschichte eines Ortes. Diese Auseinandersetzung manifestiert sich als Performance oder als Installation; Kleider, Accessoires und Wasser sind die hauptsächlich benutzten Werkmittel. Ihre Performances mit meist flüssigen Überraschungen tragen Titel wie Blushing, Guns and Roses, blaublütig, Zeit, Zenit.
Andrea Vogel zeigt anlässlich des ersten rendezvous Ostschweizer Kunstschaffender eine Performance am und im Wasser am Künstlerapéro vom Samstag, 5. Juni 2010, 11 Uhr.
Karin Streule, die junge Innerrhoder Sängerin und Komponistin, spielt in der neuesten Videoarbeit von Stefan Rohner eine wichtige Rolle. Ihr mystischer Sirenengesang als Begleitmusik ist faszinierend und erschaudernd zugleich. Die Absolventin der Jazzschule St. Gallen macht und findet dort Musik, wo sie sich zu Hause fühlt: in der Appenzeller Landschaft. Mit ihren Liedern hat Karin Streule etwas ganz Eigenständiges geschaffen, das Tradition und Heimatverbundenheit mit dem Puls der Zeit verbindet, bodenständig und wolkenzart. Sie haucht Appenzellerliedern eine gehörige Portion Jazz ein und würzt ihre Songs mit einem Hauch Volksmusik. Ihre erste CD «Hierig » der Karin Streule-Band wurde im Januar 2010 aus der Taufe gehoben, Jazz, Appenzeller Folklore und etwas Pop führt sie mutig zusammen. Karin Streule ist oft als Gastsängerin mit verschiedenen Bands unterwegs oder stellt sich für spezielle Anlässe die geeignete ad-hoc-Band zusammen.
Karin Streule ist Gast beim Künstlerapéro vom Samstag, 12. Juni 2010, 11 Uhr, mit einem «Jodelscat». Ihr Begleiter auf Hang und Alphorn ist Enrico Lenzin.
Für ihn stehen Präsenz und Individualität als Musiker im Vordergrund. Ein Sammelsurium an Perkussionsinstrumenten bilden einen Fundus unbeschränkter Möglichkeiten. Dabei entstehen vielschichtige Collagen aus Rhythmus und Klang.
Unterstützt durch:
Veranstaltungen
Samstag • 5. Juni 2010 • 11:00
11:00 Uhr Künstlerapéro
11:30 Uhr «Performance im und am Wasser» • Andrea Vogel
Samstag • 12. Juni 2010 • 11:00
Künstlerapéro mit «Jodelscat»
Karin Streule und Enrico Lenzin • Hang und Alphorn